Pressemitteilungen der SVG


Zurück zur Übersicht

02.08.2021

PM 22 / 2021 vom 2. August 2021

Chance auf Finaleinzug gewahrt
Deutsches Team überrascht bei EM in Brokstedt

„Ich würde mir wünschen, dass alle Veranstalter so arbeiten würden.“ Das Lob von Schiedsrichter Pavel Kubes (Tschechien) ging den Verantwortlichen des MSC Brokstedt e.V. im ADAC herunter wie Öl. In der Abschlussbesprechung nach dem ersten Halbfinale der Speedway U23 Europameisterschaft auf dem Holsteinring gab es von höchster Stelle nichts zu bemängeln. Nach mehr als 15 Jahren Pause wurde in Brokstedt wieder ein internationales Motorsport-Prädikatsrennen ausgetragen, welches allen Beteiligten sicherlich noch lange in Erinnerung bleiben wird. Zusammen mit dem ADAC Schleswig-Holstein hatte der MSC viel Arbeit investiert um den Ansprüchen des europäischen Motorsportverbandes, der FIM Europe, gerecht zu werden. „Der Aufwand war immens doch er hat sich für uns gelohnt“, so Michael Schubert nach dem Rennen. Zwar befand der erste Vorsitzende des gastgebenden MSC, dass diese Rennveranstaltung wesentlich mehr Zuschauer verdient gehabt hätte, doch seien die rund 600 Fans für den Veranstalter durchaus zufriedenstellend.
Was den Zuschauern auf dem Holsteinring allerdings geboten wurde, war Speedway-Sport der Extraklasse. Die Mannschaften aus Deutschland, Dänemark und Großbritannien lieferten sich besonders in der Anfangsphase ein enges Match auf Augenhöhe. Chancenlos blieben hingegen von Beginn an die Vertreter aus den Niederlanden. Diese waren kurzfristig für die Mannschaft aus Finnland eingesprungen, die aufgrund der Covid-Situation drei Tage vor dem Rennen ihre Teilnahme abgesagt hatte. Mit zunehmendem Rennverlauf spitzte sich dann ein echtes Duell der dänischen und deutschen Stahlschuhartisten heraus um sich im zweiten Rennabschnitt zu einem echten Speedway-Krimi zu entwickeln. Die Entscheidung fiel zwar letztlich denkbar knapp zu Gunsten der dänischen Vertretung aus, die am Ende mit 47 Punkten die Nase vorn hatten, doch blieb es letztlich nur ein hauchdünner Vorsprung, sicherten sich der deutsche Nachwuchs doch überraschend 44 Punkte und den zweiten Platz. Dabei waren es vor allen Dingen Lukas Fienhage und Norick Blödorn, beide in Diensten des MSC Brokstedt, die offensichtlich ihren Heimvorteil souverän nutzten. Fienhage avancierte mit insgesamt 13 Punkten dabei zum echten Matchwinner. Sowohl Blödorn und Michael Härtel konnten jeweils elf Zähler einfahren. Abgerundet wurde das Ergebnis aus deutscher Sicht durch sieben Punkte von Marius Hillebrand und zwei Zähler, die Sandro Wassermann beisteuerte. Die Mannschaft aus Großbritannien, zuvor neben Dänemark als Favorit gehandelt, musste sich am Ende mit 27 Punkten und dem dritten Rang in der Endabrechnung begnügen. Die Niederlande konnten indes sportlich überhaupt nicht mithalten und verbuchte lediglich einen Ehrenpunkt.
Während sich das Team aus Dänemark mit diesem Erfolg direkt für das Europameisterschaftsfinale in Lettland qualifizieren konnte, hat das deutsche Team mit seinen 44 erzielten Punkten sehr gute Chancen auf die Finalteilnahme, qualifiziert sich doch aus den beiden Halbfinalrennen der punktbessere Zweitplatzierte ebenfalls für das Titelrennen.
Michael Schubert



Trans MF Landshut Devils lassen in Wittstock nichts anbrennen
Souveränes 31:59 sichert im Rückrennen den Bonuspunkt

Am vergangenen Freitag stand für die Stahlschuhartisten der Trans MF Landshut Devils der Rückkampf gegen die Wölfe Wittstock auf dem Heidering auf dem Terminkalender. Trotz Verstärkung in den Reihen der Wölfe dominierten die Devils das Rennen von Anfang an und siegten mit 28 Punkten Vorsprung – ein weiterer Schritt in Richung Play-Offs.
„Letzte Woche haben wir an die Tür der Play-Offs geklopft, heute haben wir die Klinke runtergedrückt, in den noch ausstehenden beiden Rennen müssen wir die Tür öffnen und hindurchgehen“ – so faßte Teammanager Slawomir Kryjom die Bedeutung des gestrigen Rennens zusammen. Die Devils gingen mit geringfügigen Änderungen in ihrer Mannschaft – Valentin Grobauer statt Tobias Busch – an den Start und legten mit einem 5:1 von Kai Huckenbeck und Michael Härtel gegen Matic Ivacic nach Rerun wegen Sturz von Sandro Wassermann einen Auftakt nach Maß hin. Nach zwei ausgeglichenen Läufen bauten die Gäste ihren Vorsprung mit drei 2:4 in Folge aus, bevor sie in Heat 7 den ersten und auch einzigen Heatsieg der Wölfe zuließen. Hier hatte Martin Smolinski Probleme und fuhr mit null Punkten von der Bahn, während Marius Hillebrand zwar den Start gewonnen hatte, dann aber von Sandro Wassermann und Lukas Fienhage eingefangen wurde. Mit 18:24 ging es in die zweite Bahndienstpause. Nach einem weiteren 3:3 von Max Dilger / Erik Bachhuber gegen Dimitri Berge und Michael Härtel zogen die Teufel dann alle Register und legten drei 1:5 in Folge und ein 2:4 auf, bevor das letzte Vorrunden-Heat nochmals unentschieden endete.
Auch die beiden letzten Läufe gingen schließlich an die Gäste, was in der Endabrechnung dann 31:59 bzw. unter Berücksichtigung des Hinrennens in Landshut 59:108 zugunsten der Devils bedeutete. Mit diesem Ergebnis ist die Mannschaft zumindest vorerst auf Platz 3 der Tabelle geklettert.
Ganz klar also der Tag der Trans MF Landshut Devils, die erneut eine überzeugende Mannschaftsleistung auf die Bahn zauberten. Vier Fahrer punkteten zweistellig, darunter die beiden „Bänke“ Kai Huckenbeck und Dimitri Berge, sowie Martin Smolinski und Norick Blödorn. Der Franzose zeigte sich erneut unbeeindruckt von vermeintlich schlechten Startplätzen und schoß beim Start auch von außen wie eine Rakete aus den Bändern. Kai Huckenbeck begeisterte die zahlreichen Landshuter Fans, die die weite Reise nicht gescheut hatten, mit seinen Fights um Platz 1, insbesondere in Heat 9, als er sich gegen beide vor ihm liegenden Wölfe durchgebissen hatte. Norick Blödorn lag die Bahn sichtlich gut, und auch Valentin Grobauer zeigte Kampfgeist und konnte einen Heatsieg verbuchen.
Marius Hillebrand hatte wie schon in der vergangenen Woche in Landshut gute Starts und ist deutlich im Aufwind. Michael Härtel kämpfte mit technischen Problemen, rettete aber durch harten Fight seine jeweilige Position über die Ziellinie.
„Es war heute allen bewußt, daß wir nur mit einem Auswärtssieg unsere Chance auf die Play-Offs wahren können – und die Jungs haben diese Aufgabe mit Bravour erledigt. Wenn es so bleibt, sollten wir auch in den letzten beiden Rennen der Vorrunde gute Erfolgschancen haben und uns unseren Platz sichern“, faßte Teammanager Klaus Zwerschina die Leistung seines Teams zufrieden zusammen.
Nach dem Rennen gab es dann endlich wieder ein Bild, das lange gefehlt hatte – das Devils-Team bedankte sich auf fremder Bahn bei den rund fünfzig Schlachtenbummlern, die es sich nicht nehmen ließen, ihre Mannschaft erstmals wieder zu einem Auswärtsrennen zu begleiten und lautstark zu unterstützen.
„Großes Lob an das gesamte Team, es hat abermals sein Leistungsvermögen beeindruckend unter Beweis gestellt. Wir sind auf dem richtigen Weg, und unsere Strategie scheint aufzugehen. Ein herzliches Dankeschön auch von mir als Teamchef an unsere mitgereisten Fans, die den Heidering in ein Tollhaus verwandelt haben“, ergänzte Bernhard Muggenthaler.
Die letzten beiden Vorrunden-Rennen der Devils finden am 8. August in Poznan sowie am 22. August in Landshut gegen Rawicz statt.
Text: Claudia Patzak

Das Ergebnis im Einzelnen:
MSC “Wölfe” Wittstock – 31
9 Sandro Wassermann: EX, 3, 0, 0 – 3
10 Lukas Fienhage: 2, 2, 1, 2, 1, 0 – 8
11 Matic Ivacic: 1, 2, 0, 1 – 4
12 Lukas Baumann: 2, 0, 1, 1, 0 – 4
13 Max Dilger: 1, 2, 3, 2, 1 – 9
14 Erik Bachhuber: 1, 0, 0 – 1
15 Celina Liebmann: 2, 0, 0 – 2
Trans MF Landshut Devils – 59
1 Kai Huckenbeck: 3, 3, 3, 2, 2 – 13
2 Valentin Grobauer: 0, 1, 2, 3 – 6
3 Michael Härtel: 2, 1, 1, 0 – 4
4 Dimitri Berge: 3, 3, 2, 3, 3 – 14
5 Martin Smolinski: 3, 0, 2, 3, 2 – 10
6 Norick Blödorn: 3, 1, 3, 3 – 10
7 Marius Hillebrand: 0, 1, 1, - 2

H1: Huckenbeck, Härtel, Ivacic – 1:5
H2: Blödorn, Liebmann, Bachhuber, Hillebrand – 3:3 (4:8)
H3: Smolinski, Baumann, Dilger, Grobauer – 3:3 (7:11)
H4: Berge, Fienhage, Blödorn, Bachhuber – 2:4 (9:15)
H5: Berge, Ivacic, Härtel, Baumann – 2:4 (11:19)
H6: Huckenbeck, Dilger, Grobauer, Liebmann – 2:4 (13:23)
H7: Wassermann, Fienhage, Hillebrand, Smolinski – 5:1 (18:24)
H8: Dilger, Berge, Härtel, Bachhuber – 3:3 (21:27)
H9: Huckenbeck, Grobauer, Fienhage, Wassermann – 1:5 (22:32)
H10: Blödorn, Smolinski, Baumann, Ivacic – 1:5 (23:37)
H11: Berge, Huckenbeck, Baumann, Wassermann – 1:5 (24:42)
H12: Grobauer, Fienhage, Hillebrand, Liebmann – 2:4 (26:46)
H13: Smolinski, Dilger, Fienhage, Härtel – 3:3 (29:49)
H14: Blödorn, Smolilnski, Ivacic, Baumann – 1:5 (30:54)
H15: Berge, Huckenbeck, Dilger, Fienhage – 1:5 (31:59)

 SVG PM 22-2021.pdf


Zurück zur Übersicht