Weltmeister zeigte sich überrascht und begeistert
9000 Besucher feierten beeindruckendes Speedwayfest in Güstrow
Natürlich stand Jason Doyle, amtierender Speedway-Weltmeister, im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit und war klarer Favorit auf den begehrten Pfingstpokal in Güstrow. Vielleicht nicht von jedem in dieser Form erwartet, wurde er seiner Rolle in allen Belangen gerecht und holte mit Maximum die traditionsreiche Trophäe.
Bevor er begeistert empfangen wurde, stand ein anderes Ereignis im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit. Nach vier Jahren Planungs- und Bauzeit konnte der neue Start-Ziel-Bereich mit der imposanten Tribüne eingeweiht werden. „Es war schon eine enorme Anstrengung, die wir ohne die finanzielle Unterstützung nicht hätten bewältigen können. Insgesamt sind 780.000 Euro in dieses Bauwerk geflossen, das ist für unseren Verein eine unvorstellbare Summe“, berichtete der 2. Vorsitzende Thomas Koch, ohne dessen Engagement es nicht dazu gekommen wäre. Symbolisch wurde ein Band von den Vertretern der beteiligten Institutionen zerschnitten. Der Innenminister des Landes Mecklenburg-Vorpommern, Lorenz Caffier, ließ es sich genauso wenig nehmen, wie der Landrat des Landkreises Rostock, Sebastian Constien, der Vorstand des ADAC Hansa, Ingo Meyer und Torsten Sternberg, der mit seinen Baumaschinen maßgebliche Unterstützung beim Bau leistete, an diesem Tag anwesend zu sein. In ihren Grußworten dankten die beteiligten Amtsträger insbesondere dem Engagement der Helfer aus dem Verein, ohne deren Initiative es nicht möglich gewesen wäre. Der Vorstand des Vereins hatte sich dazu auch eine besondere Aktion ausgedacht. Während einer Rennpause erschienen auf der Leinwand die Namen aller beteiligten Personen und so erhielten sie den gebührenden Dank, weil ihre Arbeit stets abseits der Öffentlichkeit stattfindet.
Unbemerkt vom Publikum hatten sich die Aktiven, während der feierlichen Einweihung, hinter der Tribüne versammelt und erschienen nun zur Überraschung der Besucher auf dem Mittelgang. Als letzter ging der Weltmeister die Treppe herunter und genoss sichtlich die Nähe zu den Fans.
Gleich von Beginn an machte er klar, dass der Sieg an diesem Abend nur über ihn gehen würde. Mit der besten Beschleunigung bog er stets als erster in die Kurve ein und ließ den Gegner dann keine Chance mehr. Wie er auf der für ihn unbekannten Bahn seine Linie suchte, war beeindruckend. Er probierte verschiedene Varianten aus und entschied sich dann für die effektivste. Lediglich im letzten Punktlauf war sein Start nicht optimal und er jagte dreieinhalb Runden hinter Rune Holta und Brady Kurtz hinterher, ohne eine Lücke zum Überholen zu finden. Doch in der letzten Kurve nutzte er gekonnt eine Güstrower Eigenheit. Während sich die Gegner auf der Außenbahn miteinander duellierten, stach er auf dem kürzeren inneren Weg durch und konnte so auch noch diesen Lauf gewinnen. Rune Holta konnte es nicht fassen: „Ich war doch so weit vorn, das geht doch gar nicht, wo kam er her?“ fragte der Norweger, um sich dann erklären zu lassen, dass solche Manöver durch die besondere Lage der Ziellinie mögliche sind.
Die drei deutschen Vertreter hat es schwer in diesem Fahrerfeld. Tobias Busch konnte zwar einen Laufsieg erringen, aber am Ende landeten er sowie Michael Härtel und Lukas Fienhage mit 6, 5 bzw. 4 Punkten auf den Plätzen 11, 12 und 13. Viel besser machte es an diesem Abend der Däne Nicolai Klindt, der mit der Güstrower Bahn meist gut zurecht kommt und dies auch wieder unter Beweis stellen konnte. Zwar hatte auch er keine Chance, den Weltmeister zu schlagen, aber er sicherte sich mit 12 Punkten den zweiten Platz vor dem Australier Brady Kurtz, der auch immer in Güstrow stark unterwegs ist. Dies konnte der Landsmann von Jason Doyle dann auch noch im zusätzlichen Lauf um den Fritz-Suhrbier-Pokal unter Beweis stellen. Hier holte er sich den Sieg und stand damit anschließend allein ganz oben auf dem Podest. Vorher wurden noch die Teilnehmer des Rahmenprogramms geehrt und dies wurde eine sichere Beute für das Güstrower Talent Ben Ernst, der die Konkurrenz der 250er Klasse mit Maximum vor dem Dänen Andreas Christensen und Lukas Wegner gewann.
Die abschließende Ehrung galt dem Pfingstpokalsieger. Schon während der Veranstaltung äußerte Jason Doyle in den vielen Interviews, die er sowohl den anwesenden Medien als auch im Stadion gab, seine Überraschung und Freude über diesen Abend: „Als ich hier zugesagt habe, hätte ich nicht erwartet, dass mich so eine Begeisterung erwartet. Es macht so viel Spaß hier zu fahren, die Bahn ist schnell und ich komme gut zurecht.“ Das war bei seinen Fahrten auch zu sehen und entsprechend begeistert wurde er für den Erfolg gefeiert. Später verbreitete er noch in den sozialen Netzwerken ein persönliches Resümee: „Ein großartiger Abend in Güstrow – ein unglaubliches Publikum – volles Stadion – die wissen wie man eine Show aufzieht!“ Und genau das war der Pfingstpokal 2018 wieder, ein großes Speedwayfest, das 9000 Besucher gemeinsam mit den Aktiven in Güstrow feierten.
Ergebnis Pfingstpokal:
1.Jason Doyle (Australien) 15, 2. Nicolai Klindt (Dänemark) 12, 3. Brady Kurtz (Australien) 11, 4. Rune Holta (Norwegen) 10, 5. David Bellego (Frankreich) 10, 6. Kacper Gomolski (Polen) 10, 7. Thomas H. Jonasson (Schweden) 9, 8. Bjarne Pedersen (Dänemark) 8, 9. Rohan Tungate (Australien) 8, 10. Josef Franc (Tschechien) 7, 11. Tobias Busch (Deutschland) 6, 12. Michael Härtel (Deutschland) 5, 13. Lukas Fienhage (Deutschland) 4, 14. Roman Lakhbaum (Russland) 2, 15 Fernando Garcia (Argentinien) 2, 16. Daniel Kaczmarek (Polen) 1
Sieger Fritz-Suhrbier-Pokal: Brady Kurtz (Australien)
Ergebnis Junior C:
1.Ben Ernst (GER) 24, 2, Andreas Christensen (DEN) 19, 3. Lukas Wegner (GER) 16, 4. Jordan Palin(GBR) 15, 5. Erik Bachhuber (GER) 12, 6. Jonny Wynant (GER) 8, 7. Kean Dicken (GBR) 2, 8. Maximilian Firniß (GER) 0
Viktor Trofimov gewann Pfingstchallenge im dritten Anlauf
Es wurde die erwartet intensive Auseinandersetzung der jungen Wilden bei der diesjährigen Pfingstchallenge im Güstrower Speedwaystadion. Das Finale bot dann so viel Dramatik, dass der Sieger erst im dritten Anlauf ermittelt werden konnte.
Beim ersten Start zum entscheidenden Endlauf verhakten sich Michael Härtel und der Ukrainer Viktor Trofimov, die beide nahezu geradeaus in der Startkurve in die Airfence fuhren. Nach kurzer Erholungspause konnten beide zum Wiederholungsstart antreten. Im zweiten Anlauf musste Michael Härtel als Abbruchverursacher disqualifiziert werden, als er den Russen Roman Lakhbaum eingangs der zweiten Runde überholen wollte und diesen dabei zu Sturz brauchte. Dem auf dem Boden Liegenden konnte Mads Hansen (Dänemark) nicht mehr ausweichen. Auch diesmal konnte beide unter dem aufmunternden Beifall der 1500 Besucher allein ins Fahrerlager gehen und den nächsten Versuch in Angriff nehmen. Beim dritten Start zum Finale standen somit nur noch drei Fahrer am Band, alle von den Sturzfolgen stark gehandicapt und sicher froh, dass es diesmal über vier Runden keine Probleme gab. Der Sieger hieß Viktor Trofimov und damit verbesserte sich der junge Ukranier vom dritten Platz im Vorjahr auf die oberste Podeststufe. Den zweiten Rang erkämpfte wie im letzten Jahr Mads Hansen und als dritter kam Roman Lahkbaum ins Ziel. Der Russe hatte noch Mitte der Woche ein Ligarennen in Balakowo, etwas 3000 Kilometer von Güstrow entfernt bestritten und kam nur mühsam ins Rennen. Nach null Punkten zum Auftakt sammelte er mit 1, 2 und zweimal 3 Punkten noch genug Zähler für das Halbfinale. Dort gelang es ihm, den Norweger Lasse Fredriksen, der in der Vorrunde ungeschlagen blieb, hinter sich zu halten und diesem den Finaleinzug zu verwehren.
Die Bilanz der deutschen Starter fällt durchaus unterschiedlich aus. Während Michael Härtel durch den Sturz im Finale gestoppt wurde und aufs Podest hätte fahren können, kamen Lukas Fienhage, der in den Vorläufen mit soliden 10 Punkten aufwartete, und der deutsche U21 Meister Daniel Spiller nicht über das Semifinale hinaus. Aus Güstrower Sicht war insbesondere der Auftritt der eigenen Junioren, der vom fachkundigen Publikum entsprechend honoriert wurde, erfolgreich. Leon Arnheim zeigte eine stabile Leistung und kam auf für ihn erfreuliche 4 Punkte und Lukas Baumann fightete toll mit der Konkurrenz und seine 8 Punkte langten nur auf Grund der Majorität der besseren Platzierung nicht für den Einzug ins Halbfinale.
„Das sind genau die Rennen, in denen unsere Junioren an der Gegnerschaft wachsen können“, bilanzierte Hannes Heider, Teamchef der Güstrow Torros. „Ich bin froh, dass wir unseren Fahrern so eine tolle Veranstaltung bieten können und dass diese vom Publikum immer mehr angenommen wird. Das bestärkt uns klar in unserem Engagement“, setzte Hannes Heider, der bei den Pfingstveranstaltungen als Rennleiter Verantwortung übernommen hat, fort. „Nach dem Auftakt im STC in Cloppenburg zeigten sich heute beide Junioren in verbesserter Form. Es sind immer kleine Schritte und sie brauchen noch viele Rennen, um mehr Erfahrung zu gewinnen. Mit dieser Leistung im Rücken freue ich mich jetzt auf unsere Reise nach Landshut, wo die Torros das nächste Mal im Einsatz sind.“
Schon vor dem Start zu Pfingstchallenge richtete der MC Güstrow ein Rennen in der Klasse Junior B II aus. Diese Konkurrenz dominierte der einheimische Norick Blödorn und ließ der seinen Gegner nicht den Hauch einer Chance. Enorm beeindruckend waren seine Starts und sein Verhalten in der ersten Kurve. Er blockte die Aktionen der anderen Fahrer so geschickt ab, dass er sich immer seine Linie suchen und seinen Speed auf die Bahn bringen konnte. „Sicher hatte er heute Heimvorteil, aber wie er seine Gegner beherrschte, ringt mir einfach nur Respekt ab. Die Konkurrenz war keineswegs so leicht wie es aussah“, freute sich auch Hannes Heider über diese Leistung.
Ergebnis Pfingstchallenge:
1. Viktor Trofimov (UKR) 14 Vorlaufpunkte - Platz 1 im Finale
2. Mads Hansen (DEN) 11- Platz 2 im Finale
3. Roman Lakhbaum (RUS) 9 - Platz 3 im Finale
4. Michael Härtel (GER) 13 - Disq im Finale
5. Lasse Fredriksen (NOR) 15, 6. Lukas Fienhage (GER) 10, 7. Daniel Spiller (GER) 9, 8. Martin Steen Hansen (GER) 9, 9. Lukas Baumann (GER) 8, 10. Emil Breum (DEN) 5, 11. Ethan Spiller (GER) 5, 12. Niklas Säyriö (FIN) 5, 13. Leon Arnheim (GER) 4, 14. Jannik B. Sörensen (DEN) 3, 15. Jed List (AUS) 1, 16. Brayden Mc Guinness (AUS) 0, 17. Damian Stalkowski (POL) 0
Ergebnis Junior B II
1. Norick Blödorn (GER) 12, 2. Sebastian Thomsen (DEN) 8, 3. Jakob Johansen (DEN) 7, 4. Bastian Pedersen (DEN) 5, 5. Oskar Hende (DEN) 5, 6. Noah Moos (DEN) 4, 7. Fynn Ole Schmietendorf (GER) 4, 8. Viktor Sundböl (DEN) 2
Termine SVG-Vereine
Juni
06.06. Güstrow
1. Bundesliga
07.06. Moorwinkelsdamm
Weser Ems Cup
07.06. Abensberg
Bayern Cup
08.06. Güstrow
Pfingstpokal
09.06. Abensberg
SGP Quali
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